Der am 27. Mai 1927 geborene John Chapman absolvierte die University College School in Hampstead, bevor er in den 40er Jahren mit dem Besuch der Londoner Royal Academy of Dramatic Art zunächst eine Laufbahn als Schauspieler anstrebte. 1948 gab er in Enid Bagnold’s National Velvet am Londoner Embassy-Theatre sein Debüt.
Nach drei anfänglichen Bühnenjahren wandte er sich der Schriftstellerei zu, wurde aber immer wieder „rückfällig“ als Schauspieler und Regisseur. Besonders gern und nutzbringend tat und tut er dies beim Try-Out, beim „Ausprobieren“ seiner Stücke hinsichtlich Szenenablauf, Pointen und Gags, ehe sie in die großen Theater kommen. Seinen ersten Erfolg konnte Chapman bereits 1954 mit „Dry Rot“ verbuchen. Dieser Bühnenerfolg stand dreieinhalb Jahre und 1475 Vorstellungen lang im Whitehall Theatre auf dem Londoner Spielplan.
Dieser Erfolg veranlasste Chapman, sich auch weiterhin auf das Schreiben zu konzentrieren. Der Erfolg blieb nicht aus: Sein nächstes Stück „Simple Spymen“ lief ebenfalls über drei Jahre und brachte dem Whitehall-Theatre den Ruf der Heimat der britischen Farce ein. Es folgten „The Brides of March“, „Diplomatic Baggage“ und „Oh Clarence“. In den folgenden Jahren hat Chapman noch viele weitere Stücke geschrieben. Darüber hinaus gelangen Chapman in Zusammenarbeit mit seinem englischen Landsmann und Schauspielerkollegen Ray Cooney neben den Komödien „My Giddy Aunt“ und „There Goes the Bride“ vor allem die beiden Welterfolge „Not Now, Darling“ und „Move over, Mrs. Markham“.
Danach wandte er sich verstärkt dem Fernsehen zu, nachdem sich bereits in den frühen 60er Jahren eine Zusammenarbeit mit der BBC entwickelte hatte. Für den Sender schrieb er mehr als 200 TV-Komödien, wie z.B. „Blandings Castle“, das er für Sir Ralph Richardson verfasste, „Happy Ever After“ (Co-Autor: Eric Merriman), in dem June Whitfield und Terry Scott die Hauptrollen spielten, sowie 26 Episoden der sehr beliebten TV-Serie „Fresh Fields“, die ihm 1984 den amerikanischen EMMY Award für die beliebteste Comedy-Serie einbrachte. Mit seiner Ehefrau, der Malerin und früheren Schauspielerin Betty Impey, setzte sich John Chapman in Greville Place, St. John’s Wood, zur Ruhe. Dort verstarb er im September 2001.
Bereits 1994 war einer seiner vier Söhne Guy, im Alter von 33 Jahren an einer HIV-Infektion gestorben. In seinem Gedenken unterstützt John Chapman auch den Terrence Higgins Trust, eine Organisation, die sich gegen die Ausgrenzung von AIDS-Infizierten und die Ignoranz gegenüber der Infektion einsetzt, in seinem Vermächtnis.
Inszenierungen der Jungen Oberwerrner Bühne
1995 – Sex minus eins für Mister Scudamore (JOB-14)
2019 – Jetzt nicht, Liebling (JOB-38)