Felicity Douglas war zunächst Schauspielerin und spielte u.a. am Londoner Garrick Theatre, wo sie 1928 in „Elisabeth von Österreich“ einen durchschlagenden Erfolg hatte. Während des Krieges zwangen sie die Verhältnisse, das mühsame Leben an einer englischen Wanderbühne auf sich zu nehmen. Bald versuchte sie selbst Texte zu schreiben und fand am Radio mit Sendungen für die Jugend großen Anklang. Der Erfolg veranlasste sie, „Alice Through The Looking Glass“ für die Bühne zu bearbeiten.
Die „englische Konversationskomödie“ bildete stets einen festen Bestandteil des Repertoires der deutschsprachigen Bühnen. Waren es zu den Zeiten unserer Großväter vor allem die englischen Groteskschwänke, so trat für die nachfolgende Generation an deren Stelle die gepflegte Dialogkunst Oscar Wildes mit der handfesten Intrige nach französischen Vorbildern sowie die bissige Ironie George Bernard Shaws. Eine ganze Reihe neuer Namen tauchte auf zwischen den beiden Kriegen: Somerset Maugham, John Galsworthy, Frederik Lonsdale, um nur einige zu nennen; dann Noël Coward, Terence Rattigan, James Bridie, J.B. Priestley. Die Tradition riss nie ab. Mit einem neuen Ton, einer neuen Nuance bereicherte Felicity Douglas die englische Bühne.
1954 wurde ihr Lustspiel „Die liebe Familie“ („It’s Never Too Late“) ein Riesenerfolg mit über 300 Aufführungen am Londoner Strand Theatre. Es ist nicht mehr bloß die unterhaltsam geschliffene Wortreplik in von dramatischer Spannung getragenen Situationen, sondern ein Zauber des Alltäglichen, gemütvoll in Humor und Charme gehüllt, frauliches Einfühlen in die bürgerliche Familie mit ihrem Alltag. Die Sorgen der Mutter um ihre Kinder und deren Reaktionen sind mit dem Herzen erfasst, in die häusliche Atmosphäre gebannt und mit gekonntem Wissen um die Bedürfnisse des Theaters gestaltet. Die Konversationskomödie wurde auch jeweils in England und Deutschland (hier mit Luise Ulrich in der Hauptrolle) verfilmt.
Felicity Douglas machte sich außerdem als Autorin von Romanen („The Turret-Room“ 1955), Kinderbüchern für die BBC sowie Drehbüchern einen Namen. Sie starb am 1. Februar 1992.
Inszenierungen der Jungen Oberwerrner Bühne
2002 – Die liebe Familie (JOB-21)